Spontan haben wir Lust noch mal an`s Meer zu fahren. Was „liegt da näher“, als der 500 Kilometer entfernte Atlantik auf argentinischer Seite. Ganz ehrlich, bei der Größenordnung dieser Länder ist das gefühlt nicht mehr sehr viel. Wir werden aber trotzdem nicht ins Trucker-Business einsteigen…
Schon nach wenigen Minuten nach Verlassen der Campsite erreichen wir den Grenzübergang. Alles sehr friedlich. Die chilenische Beamtin schafft es mit letzter Kraftanstrengung uns die Pässe zu stempeln. Ansonsten gähnt sie uns mit offenem Mund an. Wir machen uns echt Gedanken: sind wir so langweilig? Nun gut, nach ein paar weiteren Kilometern erreichen wir den argentinischen Posten. Ein fast ähnliches Bild. Und die Wagenkontrolle findet erst gar nicht statt. Vielleicht gab`s ja gestern eine gemeinsame Party? Uns kann es nur recht sein.

Heute ist für den ganzen Tag heftiger Wind mit 100 Stundenkilometer Böen angesagt. Das trifft sich gut, da die kompletten Strecke durch die Pampa führt. Und da ist nun mal nichts, was den Wind brechen könnte. Einfach nichts. Ich muss ordentlich gegenlenken, was nicht immer einfach ist. Nur nicht von der Strecke der Ruta 43 und später der RN 281 abkommen. Und bloß nicht beide Türen gleichzeitig öffnen. Schon kommen uns Gedanken von umgestürzten Campern in den Sinn… Wenn es allzu heftig ist, halten wir einfach an. So angenehm der Camper sein mag, hier zeigt sich ein großer Nachteil seiner Beweglichkeit und Sicherheit. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir unseren Campingplatz.




28.02.2020 – 31.01.2020 Camping Costanera / Puerto Deseado / 3N
Die besten Zeiten hat der Platz wohl schon hinter sich, doch die Lage direkt am Meer ist unübertroffen.




Okay, gehen wir mal gemeinsam in die Baños. Ganz klar: Ein teures Designer-Projekt im Cuba-Vintage-Look.





Woran merkt man, dass man sich wieder in Argentinien befindet? Richtig. Es gibt keine Pesos. Und wenn, dann nur recht schwierig. Wir haben Glück, da der Ort Puerto Deseado über vier Banken verfügt. Also los. Die ersten beiden akzeptieren nur die eigenen Bankkarten, die dritte verfügt über 3 Automaten, die alle kein Geld mehr zur Ausgabe haben. Und dann endlich Bancopatagonia. Es funktioniert! Wir heben direkt viermal ab und verfügen über den für argentinische Verhältnisse Wahnsinnsbetrag von zirka 300 Euro. Dummerweise hat der Automat diesmal jedoch nur 1.000 Peso Scheine (15 Euro) ausgeworfen. Das ist zum Bezahlen an Tankstellen in Ordnung. Ansonsten fast keine Chance. Auch im Supermercado kann das Wechselgeld kaum bis gar nicht herausgegeben werden. So ziehen wir halt in der Bank auch noch ein Nümmerchen und warten darauf an der Reihe zu sein, um die Scheine in den beliebten Packen Hunderter wechseln zu können…

Martina`s Namenstag. Einer alten Stadttradition folgend, wird eine Straße nach der Person benannt, wenn sie sich während ihres Festtages dort befindet… 😉

Bei 27 Grad sind wir froh im leicht gekühlten Restaurant Puerto Cristal einzukehren. Als Starter bestellen wir Langostinos und als Hauptgericht Salmón a la plancha con camarones y ensalada. Und natürlich einen eiskalten Torrontés. Köstlich!

Und dann werden auch schon die von uns neu bestellten Matratzen für den Camper angeliefert. Passt.

Knappe 400 Kilometer liegen heute vor uns. Zuerst zurück über die RN 281 und dann über die Ruta 3 durch unendliche Pampa bei fast 30 Grad. Glücklicherweise ist diesmal nicht so ein starker Wind, doch die Strecke hat auch so ihre Reize. Heftige Spurrillen sowie hunderte von Guanacos oder Ñandús, die immer wieder die Ruta queren. Am späten Nachmittag erreichen wir unsere Campsite.


31.01.2020 – 02.02.2020 Camping Municipal / Puerto San Julián / 2N

Wir unternehmen eine Boots-Exkursion, um Magellan Pinguine, Imperial Kormorane und die schwarz-weißen Commerson Delfine zu sehen und zu beobachten. Ein tolles Erlebnis, auch weil wir einen Spaziergang über die „Pinguin-Insel“ unternehmen konnten.











Abendhimmel an unserer Campsite mit Blick auf Meer.
