Es ist bewölkt, ordentlicher Wind und so um die 15 Grad. Genau das richtige Wetter, um auf dem Ripio der RN 288 ordentlich durchgerüttelt zu werden. Während der ganzen Fahrzeit von knapp 400 Kilometern kommen uns gerade mal 3 Fahrzeuge entgegen. Eines davon ist dieses Prachtexemplar! Ob der Wagen denn noch gut unterwegs ist, fragen wir. „Claro, no hay problemas. Buena calidad!“

Hier schön auf einem Schild zu sehen: die Orte unserer nächsten Tage.

Hinweise auf Estancias gibt es immer wieder entlang der Strecke. Meist verschwinden die Zugangswege im Nichts, da die Entfernung so weit ist. Die Menschn, die hier leben, müssen schon ganz genau planen, welche Einkäufe sie wann und wo machen. Letztendlich läuft es auf eine Tagesreise hinaus.

02.02.2020 – 03.02.2020 Camping Don Jorge / Tres Lagos / 1N

Dann erreichen wir unsere Zwischenstation. Als Service steht bereits für kühlere Abende die Tonne bereit, um sich mit einem flotten Rap auf den Lippen am brennenden Müll zu wärmen.

03.02.2020 – 04.02.2020 El Relincho / El Chaltén / 1N
04.02.2020 – 05.02.2020 Estancia Lago del Desierto / 1N
05.02.2020 – 07.02.2020 El Relincho / El Chaltén / 2N

Wir sind bereits im Nationalpark „Los Glaciares“ und nähern uns so langsam dem Ort El Chaltén am Fuße des berühmten Fitz Roy Berges. Doch was baut sich denn da bereits in weiter Entfernung für eine graue Wand auf? Der Wind nimmt von einer Sekunde auf die andere an Fahrt auf. Es wackelt wie auf einem Schiff und die Temperatur fällt auf 6 Grad.

Wir sind da. Stellplatz aufsuchen. Fenster und Tür geschlossen halten und `ne Flasche Malbec aufziehen. Buenas noches.

Am nächsten Morgen sieht es schon wieder gut aus. Blau-weißer Himmel mit Sonnenschein.

Im Ort.

Fantastischer Blick auf das gesamte Bergmassiv und den Fitz Roy. Der Dicke rechts.

Wir unternehmen einen Ausflug zum Lago del Desierto. 41 Kilometer Ripio. Am Anfang harmlos, kurz vor Ende vom Schlechtesten. Maximal 20 km/h oder stehen bleiben. Doch es lohnt sich, da wir so das Gefühl haben in die Landschaft direkt einzutauchen. Nur Wenige „verirren“ sich in diese Sackgasse.

Fotoshooting am Lago del Desierto für das „Patagonia Journal“…

Wanderung zum Huemul Gletscher. An einigen Stellen sind Seile für einen besseren Halt an den steiligen und felsigen Passagen gespannt.

Wir kommen ganz schön an`s Pusten, auch weil die Temeratur inzwischen bei 21 Grad liegt. Egal. Lieber angenehm zu warm als unangenehm zu kalt. Das Panorama ist unbeschreiblich.

Und dann erst der Gletscher mit seiner Lagune. Mehr geht nicht.

Eine weitere schöne Wanderung ist die bis zum Mirador in Richtung Laguna Torre. Sie führt über leichte Hügelkämme und durch Felder mit altem verknöcherten Baumbestand.

Dann erreichen wir den Mirador, der uns dieses Blick freigibt. Und die vorbeiziehenden Wolken spielen auch mit.

Rückkehr zum Ort.

Wir sitzen bis kurz vor 23 Uhr draußen, wohlgemerkt, wir sind immer noch in Patagonien, und bestaunen den Abendhimmel, der wie ein Gemälde aussieht.