15.08.2021 – 10.09.2021
High Noon. Die Sonne brennt. Das Zebra ist gesattelt und wir machen uns auf in Richtung Süden. Erst einmal nicht über Stock und Stein, sondern über die A3. Vermutlich wären Feldwege und liebgewonnene Ripiopisten sinnvoller gewesen, denn bis zum Main benötigen wir 4 Stunden. Es ich brechend voll. Und das in beide Richtungen. Frei nach dem Motto: „Wir bleiben zuhause“. Okay, wir sind ja auch dabei, da wir es kaum noch aushalten, uns mal wieder auf den Weg zu machen. Balkan, wir kommen.

BAYERN
Unser erstes Camp schlagen wir in Olching auf. Liegt quasi auf der Strecke und ist für uns eine sehr gute Gelegenheit Vila und Helivič, die vor einiger Zeit in den Norden von München gezogen sind, wiederzusehen. Die Freude ist groß, auch wegen des mit griechischen Leckereien, Kölsch (!) und Wein prall gefüllten Kühlschranks, zu dem wir freie Bahn haben… 😉
SLOWENIEN
Salzburg, Villach, Karawankentunnel, Slowenien. Wir erreichen unsere Campsite Kamp Špik am Fuße der Julischen Alpen. Es ist stark bewölkt, doch es soll laut Wetter-App trocken bleiben. So sitzen wir vor Hartmann, trinken ein erfrischendes Union Bier und freuen uns, hier zu sein.


Dann beginnt es zu grollen, na gut, ist halt Gebirge. Es beginnt stärker zu grollen, na gut, ist halt Hochgebirge. Die ersten Tropfen fallen und innerhalb weniger Minuten schüttet, stürmt und gewittert es ohne Pause. Wir können gerade noch in die Fahrerkabine springen und sehen dann erst einmal nichts mehr. Es ist stockdunkel. Ein unbekanntes Geräusch lässt uns kurze Zeit später aufschrecken. Was ist denn das jetzt? Scheint aber irgend etwas am Fahrzeug zu sein. In einer kleinen Regenlücke steigen wir aus und stehen knöcheltief im Wasser… Noch mehr Wasser gibt es an der Stelle, wo das Dachzeltvordach unter der Last des Regens seine kurzfristige Zwischenfunktion als hochgelegene Badewanne aufgeben musste, nachdem das Gestänge den Geist aufgab und zusammengebrochen ist. Na prima. Und das direkt am ersten geplanten Dachzelt-Abend. War wohl nix. Wir improvisieren und klettern klitschnass in den Wagen, legen uns mehr schlecht als recht auf Decken und Matratzen ohne das Mittelteil der Liegefläche einzubauen.


Am nächsten Tag scheint die Sonne und wir unternehmen eine kleine Wanderung entlang des Flusses Sava zum Ort Kranjska Gora und weiter zum gün schimmernden Jasna See.

Hier treffen wir auch auf den bronzenen Steinbock, das Wahrzeichen der Region.


Während der Wanderung finden wir passendes Holz, um unser Vorzelt zu reparieren. Das Ergebnis funktioniert einwandfrei und wurde unmittelbar für den slowenischen Camper-Designerpreis nominiert.


Es darf etwas spektakulärer sein. Das imposante Bergmassiv des Špik liegt zum Greifen nah vor uns. Doch keine Sorge, Steigeisen und Seil werden nicht benötigt, wenn auch Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nicht von Nachteil sind…




Belohnt werden wir in der Almhütte „Brunarica pri Ingotu“ mit einer Gemüsesuppe und dem slowenischen Traditionsgericht „Ajdovi Žganci“. Ein Buchweizensterz mit Griebenspeck. Optisch nicht der Knaller, aber absolut lecker.

Wir müssen über den Vršič-Pass. 14% Steigung liegen vor uns. Teilweise asphaltiert, teilweise Schotter und in den engen 24 Kurven, die die nächste Serpentine einleiten, immer rutschiges Kopfsteinpflaster. Die Untersetzung muss rein, da Hartmann ansonsten schwer zu pusten hätte. Auf dem Scheitel auf 1.611 Höhenmeter angekommen, liegt die Kunst eher darin, sich durch das Gewühle zu fummeln, um dann auf der anderen Seite die anstehenden 50 Kurven zu meistern.

Wir überqueren den türkisfarbenen Fluss Soča, der einer ganzen Region seinen Namen gibt.


Kurze Zeit später erreichen wir die idyllisch gelegene Campsite Klin, wo sich direkt an unserem Stellplatz auch die passenden Bäume für die Hängematte befinden. Ein idealer Platz, um die Wäsche beim Trocknen zu beobachten.



Wanderung entlang des Flusses. Teils gemütlich, teils ziemlich krackselig und steil. An einem kleinen geeigneten Platz am Flussufer machen wir Rast. Plötzlich sehen wir direkt vor uns eine Forelle ihre Runden drehen. Kurze Zeit später geht sie uns ins Netz… und schwups: liegt sie auf dem Teller… ohh, wie lecker… 😉







Kamp Vrhpolje im gleichnamigen Ort und inmitten der Weinberge gelegen, ist das kommende Etappenziel unserer Reise. Den ganzen Tag über liegen die Temperaturen bei 30°C. So sind wir über jeden kühlen Tropfen froh, vor allem, wenn es hauseigener Weißwein des Kamp-Weinguts ist. Wir genießen die Abendstunden und den aufgehenden Vollmond. Auch deshalb, weil ab morgen Dauerregen gemeldet ist. Und so kommt es dann auch.




„Da ist ein großes Hörnchen! Ein Bäcker, da ist ein Bäcker.“ Na dann ran an die Seite und raus in den Regen.




Nach dem köstlichen Intermezzo halten wir uns Richtung Südosten. In der Region Bela Krajina liegt innerhalb des Landschaftsparks Kolpa, unmittelbar am gleichnamigen grünen Grenzfluss zu Kroatien, unsere nächste Campsite „Stari Pos – Jancovič“. Wir parken Hartmann direkt am Flussufer, machen es uns gemütlich und genießen die wohltuende Ruhe und Idylle. Wir haben Glück, denn später ist im Lichte des Sonnenuntergangs sogar ein Okawango-Hippo in Sichtweite… 😉


Ein ordentliches Camperfrühstück bringt uns in Schwung, die Haare sind bereits perfekt toupiert und die Online-Einreisevorbereitungen gerade abgeschlossen. Na dann, „adelante“.



KROATIEN
Nur wenige Minuten vom Camp entfernt, erreichen wir den kleinen Grenzübergang zum Nachbarland. Die beiden Polizistinnen begrüßen uns freundlich, lassen sich die Pässe zeigen und winken uns durch. Und schon ist ihr Tagwerk vollbracht. Wir schlängeln uns zuerst durch einige Weiler, um dann die Autobahn Richtung Süden zu nehmen. Geht einfach schneller, da 215 Kilometer vor uns liegen.

Camp Stine liegt etwas nördlich vom Ort Starigrad – Paklenica. Die Stellflächen sind terrassenförmig angelegt und bieten immer einen schönen Blick auf die Adria. Kaum sind wir da, sehen wir eine Gruppe von locker zwanzig (!) Delfinen aus der Bucht in das offene Meer schwimmen. Fototechnisch leider keine Chance, da etwas einzufangen. Aber dennoch sensationell anzuschauen. Sind zwei Bäume in der Nähe, ist die Hängematte direkt gespannt. Ist das Meer in der Nähe, ist Martina direkt drin. Ist ein Grill in der Nähe, liegt das Fleisch direkt darauf. So einfach kann Logik sein 😉








Und dann ist es soweit. Wir bewegen uns auf den Spuren des bekanntesten Apachenhäuptlings aller Zeiten und seines Blutsbruders: Winnetou und Old Shatterhand. Doch wer ist jetzt eigentlich wer?





Die Spurensuche macht hungrig. Also abgesattelt und die Leckereien aufgetischt: Ziegenkäse, Brot, Polenta und Gemüsesuppe. So schmeckt´s.


Und abends haben wir schon wieder Kohldampf. Wo soll das bloß noch hinführen…


Vom Camp Stine aus gesehen, liegt vor uns die Insel Pag. Bekannt für den Pager Schafskäse und das Pager Salz. Aber auch für uralte Olivenbaumhaine und für die Spezialität „Calamari vom Holzkohlegrill“. Wir müssen hin.

Einen etwas improvisierten Stellplatz finden wir inmitten der Olivenbäume. Nur das Zirpen der Grillen ist zu hören… und das Rauschen des Windes… und das Knistern des Grills… und das Schmatzen… und das…








Eine typische und echt praktische Einkaufsmöglichkeit bieten die vielen Verkaufsstände der freundlichen Bauern, Imker, Olivenöl- und Weinhersteller entlang der Straßen. Immer frische Ware. Immer lecker. So auch hier, in der Nähe des auf einer ehemaligen kleinen Insel gelegenen Ortes Primošten, mit der Pfarrkirche Sv. Juraj (St. Georg) als höchstem Punkt.




Unsere nächste Campsite haben wir aus strategischen Gründen ausgewählt. Ein wirklich großer Platz, der „eigentlich“ ausgebucht ist. Bereits telefonisch kann ich die freundliche Dame davon überzeugen, dass wir unbedingt einen schattigen Platz für unser Zebra benötigen, da dies unter den heißen kroatischen Temperaturen leide und ein paar Tage ausruhen müsse… „Dobro, naći ćemo način.“ Hört sich doch irgenwie nach Zustimmung an, oder? Also fahren wir hin… und bekommen, was wir uns gewünscht haben. So können wir zum einen mit dem Boot einmal um die Ecke, um das mittelalterliche Städtchen Trogir zu besuchen und zum anderen, ebenfalls auf dem Wasserweg nach Split anreisen.


Trogir ist echt idyllisch. Und, es hat eine Spitzen-Konoba, die Spezialtäten der Region auftischt. Als Vorspeise bestellen wir „Gavuni Prženi“, zirka 5 cm kleine Fischlein mit Meerrettich und als Hauptgericht „Crni Rižot“, schwarzes Tintenfischrisotto. Fantastisch lecker.






Die Ruhe vor dem Sturm kann sooo schön sein. Wir sitzen vor Hartmann und genießen den Sonnenuntergang. Ab und zu kommen bereits die ersten Böen herangeflogen. Na ja, wird schon nicht so schlimm. Wird es aber! In der Nacht schrecken wir in unserem Dachzelt auf, da wir jeden Moment abzuheben drohen. Die Zeltplane flattert wie wild und wir versuchen von innen das Zelt zu halten. Kein Witz! Was tun? Die nächsten Stunden so verbringen oder Mut zur Lücke? Also raus aus dem Zelt und rauf auf das Dach. Wir packen das Dachzelt in Windeseile – preisverdächtiges Wortspiel – zusammen und verziehen uns nach innen. Selbst hier werden wir ordentlich durchgeschüttelt. Am nächsten Morgen hören wir, dass dies die „Bora“ ist, ein starker Fallwind, der aus den Bergen hinunter ins Flachland stürzt. In dieser Heftigkeit jedoch normalerweise erst im Spätherbst und nicht schon im Sommer.

Split zum Frühstück. Nein, nicht das berühmte Eis. Um 7 Uhr legt bereits das Schiff ab und nach einer guten Stunde Adriaschaukeln präsentiert sich uns die prächtige 1700 Jahre alte Stadt mit ihrer Festung, zahlreichen Kirchtürmen, tollen Fassaden und Palmen.



Im berühmten Café „Bobis“ stärken wir uns erst einmal.



Wir lassen uns durch das Gassengewirr treiben und sind eher da, wo die wenigsten Besucher unterwegs sind.







Wir folgen dem Geruch… und stehen bald vor einer Halle, die den Schriftzug „Ribarnica“ trägt. Es ist der Fischmarkt. Wir gehen rein. Das wäre doch mal was: einen ganzen Thunfisch unter den Arm klemmen und abends lecker zubereiten.



Es geht weiter Richtung Süden. Doch erst mal ´ne ordentliche Cup of Coffee, frische Feigen, Schafskäse und Gebäck.

Irgendwie haben wir das Gefühl unendlich weiterreisen zu wollen, ohne Gedanken an die Rückreise. Immer wieder treffen wir auf Reisende unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Länder und mit unterschiedlichen Ambitionen. Alle haben längere Auszeiten, lassen sich treiben und schauen, was das Leben alles zu bieten hat. Ja, auch wir kennen dieses Gefühl der Freiheit… und um ehrlich zu sein, es lässt uns nicht mehr los!
FEDERACIJA BOSNE I HERZEGOWINE
Um unser nächstes Etappenziel zu erreichen, müssen wir auch ein kleines Stück durch die „Föderation Bosnien und Herzegowina“ fahren. Eine Entität des gleichnamigen Staates. Laut Plan soll die Durchfahrt ab Juni 2022 nicht mehr notwendig sein, sobald nämlich die Pelješac-Brücke fertiggestellt und freigegeben ist. Sie verbindet dann die Bucht von Mali Ston zwischen der kroatischen Halbinsel Pelješac und dem kroatischen Festland.
KROATIEN
Kamp Rogac liegt an einer sehr schönen und ruhigen kleinen Bucht in der Näher des Ortes Slano. Als wir ankommen, werden wir freundlich begrüßt. Nicht von der Betreiberin, die gerade unterwegs ist, sondern von einem tschechichen Ehepaar. Schon werden kalte Budweiser Dosen verteilt… Zisch! Die Versorgungslage scheint gesichert. Nachdem noch ein paar Reparaturarbeiten abgeschlossen sind, „wo ist das Ärmchen?“, nehmen wir bereits am Folgetag, den weiteren Südkurs über die teils spektakuläre Küstenstraße.




Warum kann man meist an den schönsten Stellen nicht anhalten? So müssen die schönen Motive während der Fahrt aufgesogen und wenn möglich, von der Co-Pilotin auch fotografiert werden. So auch der herrliche Blick auf Dubrovnik. Nur kurze Zeit später kommen wir zur nächsten Landesgrenze.

MONTENEGRO
Das Land stand anfangs nicht unbedingt auf dem Plan, jetzt sind wir äußerst gespannt darauf. In der Bucht von Kotor nehmen wir die Fähre. Sie braucht nur ein paar Minuten bis auf die andere Seite des Sees und spart uns die Umrundung des Gewässers.



Die Strecke führt hinauf in die „schwarzen Berge“. Der Landesname ist halt Programm. Sind die Straßen anfangs noch ausreichend breit, werden sie später so schmal, dass wir uns gerade keinen Gegenverkehr wünschen. Unsere „Oase“ liegt sprichwörtlich in der berühmten Mitte von Nichts. So, wir wir es am liebsten haben. Nur die kleine Siedlung Cetinje befindet sich etwas unterhalb des Stellplatzes.







Wir treffen auf Gabriele und Dieter aus Karlsruhe. Sie sind mit ihrem Hund Lennox und mit ihrem Land Cruiser Buschtaxi unterwegs. Bald kommen wir ins Gespräch, tauschen Geschichten aus und verbringen einen schönen Abend zusammen. Auch Hartmann freut sich über die Gesellschaft. Denn wann steht er schon mal neben seinesgleichen… 🙂
Hier sogar essen zu können, ist eine kleine Überraschung für uns. Die Chance lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Nur an manchen Abenden wird der Grill angeschmissen und das serviert, was es vorher frisch vom Jäger oder aus der Dorf-Metzgerei und aus dem Garten zu erstehen gab.

Und das bei diesem Abendhimmel…

Unsere Reise durch die wunderschöne Landschaft dieses kleinen Landes geht weiter. Und sollte unser Navi mal ausfallen, sind immer noch genügend Verkehrsschilder vorhanden, die uns den linken und rechten Weg weisen.








Im kleinen Städtchen Niksic kaufen wir Lebensmittel im knall gelb gestrichenen Supermarkt ein. Dem schönsten Gebäude hier. Es ist quasi alles vorhanden, nur eben anders. Wild sortiert befinden sich die Waren in den Regalen. Waschmittel neben den Nudeln, diese neben dem Kaffee, der oberhalb von Küchenutensilien, diese neben Säcken von Hülsenfrüchten… So machen wir innerhalb des Supermarktes ordentlich Kilometer vor lauter hin und her laufen. Irgendwann muss man sich ja mal die Beine vertreten.
Der soziale Unterschied zu Kroatien und Slowenien ist schon krass. Was zum einen an den meist verfallenen Häuserfassaden, aber auch an den Menschen zu sehen ist, die oft an der Armutsgrenze leben und die dir immer noch ihr letztes Hemd schenken würden. Unglaublich!



Wass für ein schöner Name: „Riverside“. Eigentlich ein Restaurant, das sich im Grünen direkt an einem kleinen Fluss befindet. Und mit einer schönen Wiese, auf der wir campieren dürfen. Okay, keine Dusche. Aber da haben wir ja den Fluss oder unseren Wasserkanister.




In der Nacht beginnt es zu regnen und so klappen wir morgens das nasse Zelt ein und machen uns so schnell wie möglich vom Acker. Doch schon nach kurzer Zeit bessert sich das Wetter und die Sonne zeigt sich schon wieder. Auf der Reise treffen wir immer wieder auf Gedenkstätten, die an die Tragik des Krieges erinnern.

REPUBLIKA SRPSKA
Schon kommen wir nach Bosnien und Herzegowina. Diesmal fahren wir durch die zweite Entität des Landes, der Serbischen Republik. Nicht zu verwechseln mit dem Nachbarland Serbien.






KROATIEN
Wir steuen erneut das Kamp Rogac an. Warum? Martina hat ihre grau-weiß-gestreifte kurze Lieblingshose bei unserem Aufenthalt vor ein paar Tagen dort vergessen. Als wir ankommen, werden wir erneut von den tschechichen Campern herzlich begrüßt. Diesmal mit einem kalten Pilsener Urquell. Unglaublich! Und lecker.


Am nächsten Morgen ist die Reiseleitung bereits während des Frühstücks damit beschäftigt, die weitere Tourenplanung auszuklamüsern. Schon bei der ersten Gelegenheit wird frisches Obst und Gemüse eingekauft. Das macht Sinn, da wir heute ordentlich Strecke machen wollen. Dubrovnik, Split, Zadar. Dann ab ins Hinterland von Obrovac mit dem Fluss Zrmanja als Orientierung, und dann bis in die Nähe des Ortes Gračac, wo wir bei Camping Lika einen Stellplatz unter einem Apfelbaum finden. Martina reinigt den Platz für den Tisch und die Stühle locker in Champions League Manier. Und welche Hose hat sie an?!







Die Weiterreise in den Osten Sloweniens steht an. Dafür fahren wir über die alte Nationalstraße N1 durch die schöne und liebliche Landschaft. Wir passieren auch die Plitwitzer Seen, ein Touristenmagnet, den wir aufgrund des Andrangs bewusst aussparen. Vielleicht ein anderes Mal. Später nehmen wir die entspannt zu fahrende Autobahn Richtung der kroatischen Hauptstadt, um diese östlich zu umfahren.

SLOWENIEN
Am frühen Abend kommen wir in der Weinregion „Jeruzalem“ an. Auf dem Bauernhof „Blaž Puklavec“ bietet unser Stellplatz einen tollen Blick auf die Weinfelder. Romantisch wird´s direkt mit einem Sonnenuntergang. Wir essen im Bier – nein – Weingarten zünftig: Hühnersuppe, Grillhähnchen, Salat und etwas Zerfleddertem aus Teig. Dazu trinken wir Weißwein der Rebsorte Sipon. Eine typisches Menü der Region. Nachts ist wunderbare Ruhe. Logisch, wer möchte denn schon bei 9°C unterwegs sein…


Herrliches Wetter. Vor uns liegen die leuchtenden Weinfelder Jeruzalems in voller Pracht. Warum selber das Frühstück zubereiten, wenn es nebenan üppig serviert wird?! Also hin.






ÖSTERREICH – SÜDSTEIERMARK
Noch ein wenig Toskana-Feeling gefällig? Na dann hinein in die Landschaft der lieblich leicht welligen Hügel der Südsteiermark. Ohne Quatsch, diese Region haut einen direkt um. Auf dem Boden liegend, genießen wir die Fahrt über kleine Landstraßen und schmalen Bergwegen. Doch nicht nur Wein wird hier angebaut, sondern auch Kürbis, aus dem das exquisite und für die Region bekannte Kürbiskernöl hergestellt wird. Auch Hopfen und Malz sind hier nicht verloren. Und so bauen wir für „unser Gösser“-Bier ebenfalls in dieser sonnigen Gegend die notwendigen Zutaten an… 😉 Vorbei an der „grünen Grenze“ zu Slowenien steuert Hartmann zielsicher das auf einem Hügel oberhalb von Leutschach gelegene Weingut „oberGuess“ an.








Der Winzer hat immer einen freien Platz für Camper übrig. Und wir haben was übrig, für die exzellenten Weine sowie den angebotenen Speisen in dem zum Weingut gehörenden Buschenschank. Nachdem die Sonne untergegangen ist, liegen wir bereits um kurz nach zwanzig Uhr im Schlafsack. Es ist zu kalt, um sich weiterhin draußen aufzuhalten. Schade, denn wir können eigentlich nicht genug bekommen von dem fantastischen Sternenhimmel, den wir in solch einer Pracht wegen der vielen Lichter und Bebauung zuhause gar nicht mehr sehen können.




BAYERN
Über Graz, Passau, Regensburg und Nürnberg erreichen wir in der Nähe von Erlangen den Campingplatz Rangau. Okay, nicht der Burner an sich, doch toll am „Großen Bischofsweiher“ gelegen und für ein durchreisendes Zebra, reicht es als Zwischenstopp allemal.




Nur noch 400 Kilometer trennen uns von zuhause. Doch auch diese Strecke beginnt am besten mit einem guten Frühstück. Im Ort gibt es noch einen „richtigen“ Bäcker mit handgefertigten Produkten, die auch so schmecken, wie sie sollen. Also rein damit…


Unser „Ritt zum Balkan“: Eine abwechslungsreiche Reise durch schöne Landschaften. Vom Hochgebirge und „toskanischen Hügeln“ bis zum Meer. Von Städten, die eher Dörfer sind. Von Wolkenbrüchen und dem Fallwind Bora bis zum herrlichen Sonnenschein. Von 8°C in der Nacht bis zu 30°C am Tag. Von absoluter Ruhe bis zum quirligen und bunten Treiben auf den Märkten. Doch egal, wann, wie und wo: immer treffen wir auf nette, freundliche und hilfsbereite Menschen mit denen es Spaß macht, sich auszutauschen.
Ein großes „HVALA“ und „DOVIĐENJA“ an alle!