26.12.2022 – 4.01.2023

„Was hälst Du davon, wenn – Sätze, die von Martina so anfangen, versprechen meist eine Überraschung 😉 – wir meinen Geburtstag auf Kreta feiern?“ Natürlich halte ich sehr viel davon, und schon sind wir da … 🙂

Nun gut, so schnell geht’s dann auch wieder nicht. Die Airlines fliegen während der Wintersaison nicht direkt nach Chania. So haben wir einen Zwischenstopp in Athen, bevor es dann von dort weiter zur Insel geht. Während des Flugs sehen wir kurz vor Sonnenuntergang den Shkodra See, der sich im Grenzgebiet von Albanien und Montenegro befindet. Nicht erkennen können wir allerdings in seiner Nähe die Offroadstrecke, die uns im September einiges abverlangt hatte …

Erst kurz vor Mitternacht erreichen wir unsere Unterkunft „Orionas Village“ im kleinen Ort Daratso. Wir werden herzlich empfangen und das Willkommensgeschenk steht schon bereit: Wein, Raki, Gebäck, Walnüsse, Orangen, gelierte Früchte, Olivenöl und Wasser. GASTFREUNDSCHAFT wird hier echt groß geschrieben!

Nach einer ruhigen Nacht treten wir hinaus auf die Dachterrasse und erfreuen uns an dem Blick auf den Nachbarort Galatas. Es ist noch stark bewölkt, doch im Laufe des Tages soll es bei für uns sehr angenehmen 19°C mehr und mehr aufklaren. Unser ferrariroter Suzuki Jimny steht zur Abfahrt bereit. Zuerst kaufen wir genügend Lebensmittel ein, bevor wir dann zu den Stränden „Apostoli“ und „Yannis“ fahren, die beide in sehr schönen kleinen Buchten liegen.

Ist das nicht herrlich? Frühstück in der Sonne. Heute unternehmen wir einen Spaziergang zuerst durch die Olivenhaine in Richtung Meer, und dann von dort am Strand entlang nach Chania.

Wie angenehm leer es in der Stadt ist. Nicht zu vergleichen mit den vielen Menschen in den Sommermonaten, die sich von einem Touri-Laden zum nächsten bewegen. Und immer wieder schön: der Blick auf den Leuchtturm aus sämtlichen Blickwinkeln. Wir bewegen uns geradewegs zu unserem Stammlokal „Glossitses“. Noch gerade rechtzeitig sind wir gegen 14:30 Uhr da, um einen Tisch zu bekommen. Die typische Zeit für die Kreter, essen zu gehen.

Wir bestellen kleine Tintenfische sowie Octopus vom Grill, dazu Patatakia, Zaziki, und Horta (grünes Wildgemüse). Kalí órexi – Guten Appetit.

Anschließend gehen wir über den Kai direkt zum Leuchtturm und haben so noch einmal eine andere Perspektive auf die Stadt.

Und dann ist Martina’s Geburtstag. Nach meinem „herzlichen Glückwunsch“ bereiten wir unseren Ausflug zum Strand von Elafonisi vor. Schon währenddessen und über den ganzen Tag verteilt, kommen Glückwünsche „aus aller Welt“ angeflogen. Selbst „Radio Kreta“ berichtet über dieses Ereignis.

Wir erreichen die naturgeschützte Lagune bei bestem Geburtstagswetter. Und das Meer ist wunderbar warm, also Klamotten aus und rein, zumindest für ein paar Minuten …

Das ist Spitze!

Über die alte Küstenstraße halten wir uns an der Westküste nordwärts Richtung Sfinari. Wenn wir schon in der Nähe dieses rustikalen „dicken-Stein-Strandes“ sind, möchten wir dort die Sonne im Meer versinken sehen.

Das Geburtstagsessen genießen wir im Restaurant „Koyloyridi“, das nur ein paar hundert Meter von unserer Unterkunft entfernt ist. Das Menue: Zaziki, Horta, Radieschen mit Peperoni, Patatakia und schließlich Lamb-Chops vom Grill, dazu Rotwein direkt aus dem Fass. Lecker!

Schon wieder wunderbares Wetter, das auch unseren beiden Mitbewohnern gefällt. Irgendwie werden wir den Eindruck nicht los, dass die Beiden die selbe Haar-Frisur und Farbe haben, wie wir …

Es ist Silvester. Wir besuchen erneut Chania.

Heute brummt die ganze Stadt. Sämtliche Tische der Außengastronomie sind schon vormittags mit Kretern und Festlandgriechen, die ihre Familie besuchen, besetzt. Die Musik spielt auf und „Jámas” hört man von Tisch zu Tisch. Lebensfreude pur!

Wir gehen zur „Minos-Street“, wo der Wochenmarkt stattfindet. Frisches Gemüse und Obst leuchtet im Sonnenlicht. Und Souvlaki gibt’s auch für uns.

Die Stände sind alle sehr gut besucht, denn die Markthalle wird für die nächsten Jahre komplett renoviert.

Wir besuchen nochmal unsere Lieblingsplätze …

… und sind bald darauf wieder bei uns auf der Dachterrasse, schauen noch einmal zurück auf Chania, und genießen als Aperitif einen roten Mandilari.

Und dann heißt es „Jámas, kalí chroniá!“

Wir stoßen mit Raki an …

… und der Mond schaut zu …

Neujahr. Es regnet und regnet und regnet. Macht aber nichts, da wir uns heute mit Freunden in der Taverna „The Garden of Arkoudaina“ treffen, wo wir nahezu den ganzen Tag mit erzählen, essen und trinken verbringen. Ein nicht enden wollender Strom an Köstlichkeiten wird von Georgos und seiner Familie aufgetischt. Ohne Quatsch: nachfolgend nur eine kleine (!) Auswahl.

Auch am zweiten Tag des neuen Jahres ist das Wetter so lala. Dennoch machen wir eine Rundtour hinauf in die Berge bis zum Ort Zourva. Nun gut, weit schauen können wir nicht, aber genug Wolken sind da, die für eine ganz besondere Atmosphäre sorgen. Über Serpentinen geht es dann wieder hinunter zum Meer. Und ab Morgen scheint die Sonne wieder. 🙂

Wir fahren wieder einmal zur Akrotiri-Halbinsel, um uns die Klöster Agia Triada und Gouverneto anzusehen. Das erste auch von innen, das zweite hat leider geschlossen. Dafür unternehmen wir von hier aus einen kleinen Spaziergang, der uns auch an der Bärenhöhle und seiner in den Fels gezwängten Kapelle vorbeiführt, in Richtung Wasser. Nicht komplett, doch der Blick dorthin lässt für uns bereits keine Wünsche offen.

Solch eine schöne Tour macht natürlich Appetit. Warum können die Kreter bloß so lecker ihre Speisen mit Produkten der Insel und des Meeres zubereiten? Wir genießen es jedenfalls. Und so kehren wir in die Taverne Mantas in der Souda-Bucht ein. Wir bestellen Tintenfisch vom Grill, Riesenscampi in Tomatensoße, sowie Horta, Riesenbohnen und Fava …

Was für eine schöne Zeit auf Kreta! Wieder einmal haben wir die Insel in unser Herz geschlossen und das Gefühl, nicht mehr weg zu wollen, einfach hier zu bleiben, ist präsenter denn je.

… doch wir haben ja auch noch andere Abenteuer im Blick …

… und der Weg könnte am 2.917 Meter hohen Olymp in Griechenland vorbeiführen … 🙂