03.04.2023
Was ist denn mit Zeus los? Muss der Bursche es doch tatsächlich zur Freude der Camper den ganzen Tag über regnen lassen. Wir bauen unsere Markise auf und nutzen diese als Schutz und zur Vergrößerung des Wohnraums. Vor lauter Hin- und Her wie Lebensmittel einkaufen und es uns innerhalb von Hartmann gemütlich zu machen, frühstücken wir heute erst gegen halb drei …




Umso schneller ist das Abendessen zubereitet. Die Küche bereitet köstlichen griechischen Salat, Zaziki und Moussaka zu. Und das lassen wir uns gerne schmecken.


04.04.2023
Es ist trocken. Wenigstens im Moment. Zeus sei Dank. So können wir endlich den schönen Platz gebührend nutzen. Die Füße erst mal ins Wasser und dann gibt’s ein leckeres Frühstück direkt am kleinen Strand der Bucht.



Und weil es nachmittags immer noch schönes Wetter ist, schmeißen wir die Waschmaschine an.

05.04.2023
Von unserem ursprünglichen Plan in das Pindos-Gebirge zu fahren, müssen wir leider erst einmal Abstand nehmen. Saukalt ist es dort die nächsten Tage und sogar Schneefall ist gemeldet, den brauchen wir jetzt wirklich nicht. So halten wir uns Richtung Süden und steuern die Insel Lefkada an. Sie ist die viertgrößte der Ionischen Inseln und durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Prima, denn so benötigen wir keine Fähre. Wir fahren entlang der Küstenstraße und haben immer wieder schöne Aussichten auf Land und Meer.


Entlang der Route liegt der kleine Ort Lygia, wo sich am Hafen seit vielen Jahren die Fischtaverne „To Skaloma“ befindet. Hier kehren wir ein und erfreuen uns an gegrilltem Paprika, Zaziki und Tintenfisch. Ja, diese Kleinigkeiten hat die griechische Küche echt drauf.






Bald erreichen wir unseren Stellplatz an der Ostküste der Insel südlich des Ortes Nidri: „Camping Desimi Beach“. Ein ruhiger kleiner Platz unter Olivenbäumen und direkt an einer kleinen Bucht gelegen.





06.04.2023
Gegen 5:30 Uhr werden wir durch Blitze und Donner geweckt. Ein heftiges Gewitter zieht über uns hinweg. Es bringt kalte Luft und vor allem ordentlich Hagel mit. Das Thermometer fällt auf 2°C (zwei), doch bleibt immerhin noch im Plus-Bereich …


Tagsüber ist es dann schon wieder angenehm und wir unternehmen eine kleine Wanderung zur einsamen „Gottlieb-Beach“. Benannt nach unserem österreichischen Camping-Nachbarn, der uns den Tipp gegeben hat.





Das Kochen gestaltet sich etwas sprunghaft, da immer wieder mal eine kleine Schauer vorbeischaut. Schließlich essen wir an der Küchenklappe. Zuviel sitzen ist ja sowieso auf Dauer nichts …


07.04.2023
Die Sonne scheint. Hurra! Wir halten uns an dem schönen kleinen Strand auf. Sogar das Wasser leuchtet in karibischen Farben. Geht doch.



Martina strahlt, da sie die weitere Streckenführung ausgearbeitet hat. Das ist nicht einfach, da die Kunst darin besteht, Ziel und gutes Wetter unter einen Hut zu bekommen. Und der muss zur Zeit ziemlich groß sein …

08.04.2023
Wir verlassen die Insel und sind wieder in der Region Epirus. Wir halten uns Richtung Norden und unternehmen einen Abstecher zum Städtchen Arte, dessen Steinbrücke in der heutigen Form, im Jahr 1612 erbaut wurde. Wie heißt es so schön: Diese Qualität gibt es heute nicht mehr.


Weiter geht es an Ioannina und Grevena vorbei, bevor wir Serpentinen rauf und runter und rauf und runter und … fahren. Hier kommt Hartmann echt ans Schnaufen und ist froh, endlich den Ort Karpero und damit den auf einem kleinen Hügel liegenden archäologischen Park von „Agios Athanasios“ zu erreichen. Hier werden wir campieren.


Ein wirklich idyllischer Ort in absoluter Ruhe, dessen Stellplatz von Freiwilligen aus dem Ort betrieben wird. Wir werden herzlich begrüßt und zu einem griechischen Kaffee am offenen Kamin eingeladen. Das ist zum einen super nett und die Wärme zum anderen sehr angenehm.




Schön anzusehen ist auch die kleine Kapelle, die zur Einkehr einlädt.



Ja, und dann haben wir schon wieder Appetit. Wir gehen in den zirka 500 Meter entfernten Ort und essen in der typischen Taverne „To Tzaki“ leckeres Souvlaki vom Grill. Wie immer: echt lecker!



Der Heimweg gestaltet sich nass, da es zu regnen begonnen hat. Also die Haare erst mal trocken rubbeln, damit sie später nicht zu Eis gefrierern, da die Temperaturen nachts auf 5-7°C sinken …
09.04.2023
Und weiter geht’s. Über kleine Landstraßen pssieren wir die Orte Deskati, Elassona und Katerini. Noch nie haben wir vorher von ihnen gehört, doch diesmal sind sie wichtige Anhaltspunkte für den rechten Weg – oder ist es der Linke?
Und dann zeigt sich uns der schneebedeckte Olymp, der sich für einen Moment von den vielen Wolken frei macht. Doch wo ist eigentlich Zeus? Ist es nicht sein zu Hause? Vermutlich ist es ihm zu kalt und zu usselig und verbringt die Zeit gemeinsam mit seiner Hera kuschelig warm in seinem Ferienhaus im „Jardin Ampelos“ … Gartenarbeit ist nämlich auch schön … 😉

Wir steuern die Hauptstadt Makedoniens an: Thessaloniki. Glücklicherweise ist es Sonntag und für die zweitgrößte Stadt des Landes nur wenig Verkehr auf der Ringstraße. Wir folgen den Hinweisen zu Chalkidiki, drehen ein paar Ehrenrunden, da maps.me uns im Kreis führt und kommen dann doch kurze Zeit später am „Ende von Nichts“ an.



Südlich des Ortes Epanomi befahren wir ein paar Feldwege und erreichen den „südamerikanischen“ Strand von Omos. Hier befindet sich auch unser Stellplatz bei „Akti Retzika.






10.04.2023
Es ist trocken und eine heiße wohltuende Dusche wirkt Wunder. Wir fahren durch mehrere Lavendelfelder und erreichen das kleine Örtchen Mesimeri, wo wir bei einem „Alles-in-einem-Café-Laden“ auf der Terrasse frühstücken. Mit der jungen Eigentümerin kommen wir sehr nett ins Gespräch. Nicht, dass wir bereits Griechisch sprechen, doch sie spricht uns zu Liebe Deutsch.


Wir „sitzen auf“ und fahren auf den mittleren der drei Finger: Sithonia. Da die meisten Campingplätze noch geschlossen sind, werden wir vermutlich frei stehen. Dennoch versuchen wir unser Glück bei „Camping Stavros“ an der Westseite der Halbinsel. Und: sie haben „halboffen“. Heißt, sie sind noch in den Saisonvorbereitungen, doch wir dürfen bleiben. „Jammas“.




11.04.2023
Es ist sonnig bis wolkig und die Tagestemperatur liegt bei 16°C. Ideal, um eine kleine Optimierung beim „Wasser-Ablauf-System“ vorzunehmen. Also „Hilti“ raus und rein mit den Löchern.

So viel Arbeit macht hungrig. Heute bereiten wir selbst Souvlaki zu. Nicht auf dem Grill, sondern unter strenger Kochaufsicht in der Eisenpfanne, die wir bei der Otto-Messe in Ohrdruf/Thüringen erworben haben. Und es klappt hervorragend. Dazu kichern die Erbsen 🙂


Später folgt ein schöner Sonnenuntergang über der vor uns liegenden „Schildkröten-Insel“ Hiélona.

12.04.2023
Für heute ist Sonne pur gemeldet. Doch es kommt mal wieder anders. Bereits während einer kleinen Wanderung entlang der Küste, ziehen die ersten Wolken auf, die sich im Laufe des Nachmittags mehr und mehr verdichten. Vorher haben wir noch einen schönen Blick auf unseren Strandabschnitt.



Immer wieder sind wir über kleine Aufmerksamkeiten am Wegesrand erfreut. Den Besuch der kleinen Insel sparen wir uns dagegen lieber …


In unmittelbarer Nähe unseres Platztes befindet sich das Restaurant „Tonis“. Und da möchten wir nach unserer Runde eine Kleinigkeit speisen. Mal sehen, was heute angeboten wird. Wir starten mit gegrilltem Olivenbrot und einem einem frischen Salat, gefolgt von frittiertem Tintenfisch und Anchovis.





Und dann erst mal mit angezogenem „Plumeau“ in die Hängematte …

Die sehr tief ziehenden Wolken geben dem Sonnenuntergang einen fast dramatischen Rahmen. Wunderschön anzusehen.

13.04.2023
Was ist denn das? Wir werden erst gegen halb zehn wach und von einem strahlend blauen Himmel und der Sonne begrüßt. Anscheinend findet der Frühling heute statt. Die Tagestemperatur liegt bei 20°C und die des Wassers bei 14°C. Wunderbar. Also ab an den Strand …

… und rein in das Wasser. Das ist nichts für einen „bekennenden Warmduscher“ wie mich … 😉


Und Stunden später darf der „Sundowner“ natürlich nicht fehlen. Ein weißer Mylopotamos, eine Cuvée der Trauben Assyrtiko und Muscat of Alexandria, angebaut am Mount Athos, auf dem rechten, der drei Finger Chalkidikis.

14.04.2023
Ursprünglich haben wir vor, bereits heute weiter zu fahren. Doch es ist orthodoxer Karfreitag und somit ein Feiertag ohne geöffnete Einrichtungen. So nutzen wir den Tag für Aufräumarbeiten und die weitere Tourenplanung. Wir entspannen insgesamt fünf Tage hier, länger als geplant, doch die Ruhe in der Vorsaison tut uns sehr gut. Vor allem genießen wir die heißen Duschen am Morgen. Nachts schlafen wir bisher immer im Fahrzeug, da es einfach zu kalt für das „Penthouse“ ist. Es ist ein wenig mehr Brasselei, doch nicht minder gemütlich.

15.04.2023
Wir verlassen „Camping Stavros“ und fahren Richtung Südspitze, um dann entlang der Ostküste nach oben zu fahren. Irgendwann hört der Asphalt auf und es ist unwegsam. Wir schalten den 4×4 ein und jonglieren uns über den schmalen Weg, der immer wieder tolle Ausblicke frei gibt.



Ständige Begleiter sind die bunten Bienenkästen am Wegesrand. Bei gutem Wetter und genügend Blüten, wird bestimmt ein schmackhafter Honig produziert.

Heute ist tolle Fernsicht. Und so können wir bereits von Weitem den heiligen Berg Athos auf dem rechten Finger Ágio Óros sehen. Ein majestätischer Anblick.

In Kalamitsi kehren wir in der Taverne „Giorgakis“ ein. Tische und Stühle stehen auf dem Strand. So soll es sein. Wir bevorzugen allerdings erst die dritte Reihe, da heute die Wellen ganz schön heran gerauscht kommen.




Immer wieder kreuzen Ziegenherden die Fahrbahn. Also anhalten und staunen. Am Wegesrand sehen wir einen Hirten mit ganz besonderen Prachtexemplaren. Leider können wir uns nicht verständigen und so bleiben nur ein paar freundliche Gesten.



An der Ostküste fahren wir einige Campsites an. Doch diese sind alle noch geschlossen und öffnen erst im Mai oder sogar Juni. Was tun? Wir fahren durch bis zum „Camping Ouranoupolis“ in der Nähe des gleichnamigen Ortes am Beginn des rechten Fingers und kommen kurz vor der Dunkelheit an. Zuerst haben wir vor, in die orthodoxe Ostermesse zu gehen. Doch wir sind so müde, dass wir die Waagerechte bevorzugen und fast zwölf Stunden durchschlafen.
16.04.2023

Das Frühstück wird am Wagen vorbereitet und mit Blick auf das Meer eingenommen.


Anschließend gehen wir in den Ort. Dieser wurde vor nahezu genau einhundert Jahren von den Griechen gegründet, die seinerzeit aus der heutigen Türkei vertrieben wurden.


Überall befinden sich im Ort Geschäfte mit religiösen Andenken. Besonders an Ostern sind diese stark nachgefragt. Und natürlich auch das traditionelle Lamm vom Grill.


Wir bevorzugen heute etwas anderes und kehren in das „Kritikos“ ein. Das wohl beste ansässige Lokal mit moderaten Speisepreisen. Spektakulär ist dagegen die Weinkarte. Hoppla. Da schnellen die Preise in 50 Euro Schritten in die Höhe, bis zu 400 Euro für eine Flasche Roederer Champagner. Wir bevorzugen den sehr guten Tischwein 🙂



Auf dem Weg zur Grenze des „heiligen Berges“ mitsamt seinen Klöstern sehen wir die Farbe des hiesiegen Frühlings: Lila und Mohnblumenrot.




Wir erreichen die Grenze. Nur den Mönchen und männlichen Besuchern ist der Zutritt erlaubt. Mal ehrlich, das muss doch total langweilig sein, da den Jungs doch das „Salz des Lebens in der Suppe fehlt“ … Oder?!

17.04.2023
Heute geht’s weiter in Richtung Kavala. Wir fahren meist entlang der Küstenstraße, die uns auch an so genannten „lost places“ vorbeiführt. Irgendwie schön.



Kurze Zeit später kommen wir am Monument des Löwen von Amphípolis vorbei. Er bewacht den Zugang zur Stadt am Fluss Strimonas.

Martina fängt ein schönes Motiv von Kavala während der Fahrt ein. Leider finden wir im Ort keinen Parkplatz, um uns hier etwas näher umzusehen. So können wir nur einen Blick auf das alte Viadukt erhaschen, mit dem Hinweis auf „Konstantinopel“.


Bald darauf kommen wir bei „Camping Alexandros“ in Nea Kavali an. Spontan nutzen wir die Möglichkeit hier zu essen, mit Blick auf den schönen Abendhimmel und der vorgelagerten Insel Thassos.






18.04.2023
Es regnet, es schüttet, es gewittert. Und das bis zum Nachmittag. Wir verbringen die meiste Zeit des Tages in der Wärme des Lokals. Mal ganz ehrlich: 8-10°C sind einfach zu kalt, um sich den ganzen Tag draußen aufzuhalten. „Der Winter findet dieses Jahr im April statt“, sagen die Einheimischen. Und wir sind dabei …

Dann ist es überraschend trocken und wir unternehmen einen „Nordsee-Spaziergang“ mit Blick auf Thassos. Eine Insel, die es einmal separat zu bereisen lohnt.


19.04.2023
Unsere Weiterfahrt nach Alexandroupoli beginnt. Wir fahren über Land und erreichen bald das Nestos-Delta, die natürliche Grenzlinie zwischen den Regionen Ostmakedonien und Thrakien. Ein riesiges Naturschutzgebiet, welches Millionen von Vögeln einen Rastplatz zwischen ihrem Flug von Europa nach Afrika und zurück bietet. Leider sehen wir weder Flamingos noch Pelikane, sondern nur einige Flugenten und Haubentaucher. Vermutlich ist es den anderen zu nass … 😉

Wir kommen durch einen kleinen Ort und Martina sagt beim Vorbeifahren, „da könnte es doch vielleicht Moskitonetze geben“. Wir halten an und kommen in einen für uns „chaotisch sortierten“ Laden, der Alles und Nichts an Werkzeugen und Zubehör im Repertoir hat. Herrlich. Mit Händen und Füßen beschreiben wir, was wir suchen und schon wird das Passende aus der Ecke gezaubert. Solche Läden wünschen wir uns auch zu Hause. Doch da sind diese Fundgruben leider nicht mehr existent.


Direkt nebenan befindet sich ein Campingplatz der besonderen Art: einfach mal auf’s Dach steigen.

Im Hafen von Porto Lagos kehren wir direkt neben einer „lost place Villa“, in der Fischtaverne „Porto Kalli“ ein. Wir bestellen frischen Salat, Orza (Kritharáki-Nudeln mit Meeresfrüchten in Tomatensoße) sowie eine kleine Dorade vom Grill und Retsina. Auf’s Haus geht der „kalte Hund“ zum Nachtisch.





Direkt hinter dem Ort passieren wir die Inselkirche Agios Nikolaos, inmitten der Lagune gelegen.


Und neben den orthodoxen Kirchen taucht dann schon bald die erste Moschee mit ihrem Minarett auf. Die Nähe zur Türkei ist schon spürbar.

Wir erreichen „Bates Motel“, das unter dem Pseudonym „Santa Rosa“ in Alexandroupoli Campern die Möglichkeit bietet, auf einem schönen Platz direkt am Meer gegenüber der Insel Samothraki stehen zu können. Aber wollen wir wirklich Duschen? 😉




Griechenland. Wir können von vielen netten Kontakten zu Einheimischen und Osterurlaubern aus Rumänien und Bulgarien sowie Langzeit-Reisenden, die mit ihren Motorrädern unterwegs sind, berichten. Ein immer sehr interessanter Austausch mit vielen Informationen, die wir für unsere weitere Reise nutzen können.
Morgen machen wir uns auf den Weg in die Türkei. Wir sind schon sehr gespannt.