28.05.2023
Bereits nach wenigen Kilometern kommt der Abzweig entweder zum „Großen Kaukasus“ oder in die Landeshauptstadt. Wir fahren nach links.

Nachdem wir mehr und mehr in das Einzugsgebiet von Tbilisi (Tiflis) kommen, werden wir vermehrt von hupenden sowie rechts und links überholenden Autos begrüßt. Die außer Kraft gesetzten Verkehrsregeln machen echt Spaß, vor allem, wenn auch der Seitenstreifen von den „Harakiri-Autofahren“ als Gegenverkehrspur genutzt wird. Warum freie Spuren nutzlos verschenken? Auffallend ist für uns direkt die sehr hohe Dichte an neuen Toyota Land Cruiser Modellen. Och … Diesmal lässt uns die Navigation nicht im Stich. Okay, da wo unser Hotel inmitten der Altstadt sein soll, befindet sich allerdings die Deutsche Botschaft. Ob die wohl ein Zimmer für uns frei hat? Der wachhabende Offizier sagt uns, wir müssen lediglich ein paar Meter um’s Eck fahren. Und tatsächlich stehen wir dann vor unserem „Green Inn“.


Unser Zimmer 402 mir fantastischem Blick über die Stadt und auf Hartmann.



Jetzt haben wir Lust auf die ersten Eindrücke. Die sind meist hinsichtlich der Gebäude gemischt und liegen zwischen sehr schön, interresant und modern sowie baufällig.




Logisch, dass wir bald Appetit auf Gerichte der vielgelobten georgischen Küche haben. Etwas außerhalb gelegen, kehren wir bei Sophia ein.


Ein frisch zubereiteter Salat mit Tomaten, Gurken, Peperoni und Koriander mit Walnussdressing eröffnet das Schlemmen. Dann genießen wir „Shkmeruli“. Ein traditionelles Gericht bei dem zuerst Hühnchen angebraten wird und anschließend in weißer Wein-Knoblauchsoße gekocht und dann mit viel Koriander serviert wird. Ein Geschmack wie ein Traum 🙂


29.05.2023
Nach einem wirklich sehr guten Frühstück, gehen wir weiter auf Erkundungskurs.




Beliebt sind für „zwischendurch“ auch die vielen meist „hippen“ Weinlokale. Vor allem wenn diese auch den typischen „Kvevri-Wein“ im Angebot haben. Oder bei den aktuellen 31°C doch lieber ein Bier?




Schön präsentiertes Obst, gepaart mit den überall in bunten Weingelee-Farben eingefassten Walnüssen.




Im Lokal „Ezo“ bestellen wir wieder einmal „Khinkali“, die großen mit pikantem Gehacktem gefüllten großen Teigtaschen.


Europa und den Westen im Blick … doch Russland nach wie vor im Nacken … mit klarer Meinung!



Oberhalb der Stadt wacht die „Mutter Georgiens“: Georgia.




Wieder zurück auf der Dachterrasse haben wir wieder mal einen tollen Blick auf die „omnipräsente“ goldene Sameba-Kathedrale.

30.05.2023
Puuuhh, die schwül-heiße Temperatur hält sich auch heute. Wir schlawenzeln langsam durch die Gassen und suchen meist deren Schattenseite auf.







Ja, ja. Bei Sophia verweilen wir bald den ganzen Nachmittag über im Schatten und – keine Überraschung – mit erneut hervorragendem Essen.


Zum Abschluss unseres Tbilisi-Aufenthalts kehren wir im Weinlokal „Sulico“ ein und genießen „Goruli Mtsvane“ vom Weingut „39 Kvevri“.


31.05.2023
Es hat uns hier echt gut gefallen, aber wir sind auch froh jetzt wieder weniger Menschen und Movimento um uns herum zu haben. Unsere weitere Strecke führt über Gori und dort besuchen wir tatsächlich das „Stalin-Museum“ mitsamt des Waggons, mit dem er zur Konferenz von Jalta gefahren ist. Das muss man sich echt einmal vorstellen: einer der „größten Schlächter der Menschheit“ hat sein eigenes Museum, wo ihm ausschließlich gehuldigt wird. Alle Fotos, Bilder und Statuen zeigen ihn als Gönner, Helden, … was auch immer. Es gibt keine Kritik. Unfassbar. Letztendlich sind wir erschrocken über diese ultimative Lobhuddelei. Das Museum ist übrigens das meistbesuchte des Landes …




Wir fahren weiter Richtung Kutaisi und stellen uns frei bei den heißen Schwefelquellen nahe des Ortes Amaghleba bei Vani.

Unser schwarz-weißer Hundefreund, der während der Nacht unter dem Wagen geschlafen hat und uns morgens erneut freudig begrüßt.


01.06.2023
Der letzte Monat unserer kleinen Auszeit bricht an und beginnt mit einer Überraschung. Unser Paket, das über drei Jahre bei Timo in Punta Arenas am Ende der Welt in Chile Asyl hatte, ist heute am Kreuzweg in Vorst eingetroffen.

Über Zugdidi fahren wir innerhalb der Region Svanetien zum Stausee oberhalb des Ortes – mit Zungenbrecherpotential – Petskhoetseri. Hier stehen wir beim Café Karda, wo wir vom Haus eine „Kleinigkeit“ serviert bekommen.





02.06.2023
Wir möchten heute in den „Großen Kaukasus“. Ziel ist der Ort Mestia. Auf geht’s.


Doch nach etwa 50 gefahrenen Kilometern auf extrem schlechter Straße sind wir echt angenervt. Dann setzt auch noch Regen ein und wir überlegen, ob wir überhaupt noch weiter fahren wollen. Wir wollen nicht und kehren um. Nach insgesamt 100 Kilometern und drei Stunden weiter, sind wir am Ausgangspunkt Café Karda zurück. Was soll’s …






Anstatt im Gebirge landen wir schließlich am „Schwarzen Meer“, das wir so gar nicht auf dem Plan hatten. Rund um die Hafenstadt Poti treffen wir erneut auf die Bauten aus der sozialistischen Zeit.




Dann finden wir unsere Campsite. Wir stehen in erster Reihe. Übrigens ist das Meer nicht schwarz sondern türkis.


Was für ein Rot-Orange!

03.06.2023
Es sind unglaubliche 34°C! Wir verbringen den Tag in Ruhe und bauen das Dachzelt auf. Zum ersten Mal auf unserer Reise!

Gemeinsam mit den Reisenden Ute und Ernst aus Österreich sowie Daniel, Josina und Dackel Wilhelm aus Holland verbringen wir einen schönen Abend.

Heute zeigt sich der Abendhimmel in einer komplett anderen Farbe.

04.06.2023
In der Nacht werden wir von heftigem Wind geweckt. Und der wird immer heftiger und heftiger und heftiger. Also nach zwei Stunden wieder raus aus dem Dachzelt und so schnell es geht, dieses einklappen, bevor wir abheben und uns über dem Meer wiederfinden …
Tagsüber hat sich die Lage beruhigt, sodass sich auch ein eher seltener Badegast am Strand einfindet.

05.06.2023
Für heute ist unsere Ausreise aus Georgien geplant.

Die Türkei erwartet uns zurück.