„Was hälst Du davon, wenn über wir über Deinen Geburtstag nach STOCKHOLM fliegen?“, fragt mich Martina. „Ja, das ist eine super Idee. Hatten wir doch immer schon mal vor. Das machen wir!“

Spontanität ist halt unsere Stärke. Und auch das frühe Aufstehen 😉 Abflug um 7:20 Uhr. Nur Handgepäck. Im Flughafengebäude kommen wir uns vor wie in einem Terrarium. Schlangen über Schlangen, die sich kriechend in Richtung Abfertigungsschalter bewegen. Durch einen Trick mogeln wir uns durch. Echt wahr.
Nach guten eineinhalb Stunden Flugzeit landen wir im Venedig des Nordens. Nahtlos fahren wir mit dem Bus in die Innenstadt, um dann geradewegs das Kult-Café Vete-Katten aufzusuchen. Ein mit Shrimps belegtes Brot ist jetzt genau das Richtige.


Mit der Schiffslinie 80 fahren wir zu unserem Hotel „J“, das etwas außerhalb am Nacka Strand liegt. Auf dem Wasser erfreuen wir uns bereits an den ersten Eindrücken der Stadt.




Auch wenn es nach viel Movimento aussieht, ist es hier äußerst ruhig, die Lage als solches und die Schweden sowieso.

Wir sind da. Und `nen Kofferträger gibt’s sogar auch. Das ist Service.




Rechtzeitig zum Sonnenuntergang sind wir im Restaurant am Fähranleger. In dieser abendlichen Stimmung – wobei es nicht wirklich dunkel wird – schmecken die Gerichte noch köstlicher. Wir genießen es!




Auf in die Innenstadt. Und die ist mit dem Viertel „Gamla Stan“ natürlich eng verknüpft. Wir haben Glück, dass sich die Besucheranzahl echt in Grenzen hält. So können wir ganz entspannt durch die Gassen schlendern und uns wirklich sehr wichtigen Einkäufen widmen: Vinyl und Lakritz!




Die Vorbereitungen für morgen laufen bereits auf Hochtouren. Rothaarige Frauen tragen Pferde durch die Stadt, und Hinweisschilder kündigen bereits das bevorstehende Ereignis an.





Fürchet Gott! Ehret den König!




Wir gehen zum Feinkostgeschäft „Eataly“, dessen Leckereien wir bereits in München kennen gelernt haben. In aller Ruhe füllen wir unseren Einkaufskorb mit den unwiederstehlichen Köstlichkeiten Italiens. Bella Italia in Schweden. Wir wandeln hinaus und vergessen vorher als Gegenleistung die Kronen rauszuholen. Kurze Zeit später befinden wir uns bei bester Aussicht und besonderer Atmosphäre auf unserem Balkon hinter „schwedischen Gardinen“…


Und dann ist es soweit…. Wir fahren gute drei Stunden durch den Schärengarten in nördliche Richtung bis wir die Schäre „Möja“ erreichen und am Anleger von Ramsmora an Land gehen.






Und hier feiern wir fast unbemerkt meinen 60. Geburtstag. Denn die „Möjaner“ haben sich etwas ganz besonderes einfallen lassen. In jedem ihrer Briefkästen befindet sich eine kleine Aufmerksamkeit für mich 🙂


Ein paar Meter mit dem Traktor zurückgelegt und schon erreichen wir das Restaurant „Wikströms Fisk“. Hier werden wir mit einem freundlichen „Välkommen“ erwartet und unser Tisch ist bereits mit Blumen und einer kleinen Schweden-Flagge geschmückt.




Alter Schwede 🙂

Die hervorragende Vorspeise „Stinas Småplock“ und den vorzüglichen Hauptgang „Stekt Abborre“ lassen wir uns auf der Zunge zergehen und würden am liebsten noch ’ne Portion im Henkelmännchen mitnehmen.


Den Nachmittag verbringen wir gemeinsam mit einigen Mücken an einem kleinen See. Es ist absolut ruhig. Einfach nix. Wunderbar. Wo findet man solch eine Idylle heutzutage noch?


Damit uns das Boot am frühen Abend auch wieder mitnimmt, müssen wir unbeding das rote „X“ als Zeichen am Anleger setzen. Und, es funktioniert sogar.


Ein wunderbarer Geburtstag geht so langsam zu Ende. Im Sonnenuntergang gleiten wir durch die Schärenwelt zurück nach Nacka Strand.

Mit dem Boot setzen wir über zur Insel Djurgården und unternehmen einen Spaziergang, der uns zuerst nach Rosendahl führt, einer großen Gartenanlage mit Restaurant und zahlreichen umfunktionierten Treibhäusern.





Und dann erreichen wir „Junibacken“. Ein Museum der besonderen Art. Ein Museum für Besucher zwischen 6 und 99 Jahren. Ein Museum über die Protagonisten von Astrid Lindgren. Ein Museum, das uns sofort mehr als 50 Jahre durch den Timetunnel zurücksausen lässt. Wir treffen auf alte Bekannte: Michel aus Lönneberga, Ronja Räubertochter – für die wir seinerzeit natürlich schon zu alt waren, dann aber mein perönlicher Favorit: Karlsson auf dem Dach – wie oft hätte ich schon mal seinen Propeller gebraucht – und natürlich Martina’s Favoritin: Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf. „2 x 3 macht 4, Widdewiddewitt und Drei macht Neune !!, Ich mach‘ mir die Welt, Widdewidde wie sie mir gefällt“ … Ähnlichkeiten sind hier nicht ausgeschlossen 😉







Wir müssen weiter und nehmen einen der beliebten kleinen Stadtflieger.

Arrival!





Wir sind in Blasieholmen und der Insel Skeppsholmen unterwegs. Und da ist die Skeppsholmsbron mit ihren auf jeder Seite platzierten goldenen Königskronen wohl die beste und schönste Verbindung.




Weiter geht’s zum Fotografiska Museum und von dort später auf unseren Balkon, um erneut den Abendhimmel zu bestaunen.


Ja, ist die Zeit denn wirklich schon wieder vorbei? Sehr gerne wären wir noch ein paar Tage länger geblieben. Aber so geht es uns meistens… So verbringen wir noch eine Weile am Ufer des Hotels, bevor wir uns Richtung Innenstadt aufmachen.

Wie von selbst finden wir uns im Vete-Katten wieder, um nochmals lecker zu schlemmen.



Kaum zuhause, wird erst einmal die passende Vinyl aus dem Jahre 1976 auf den „Plattenapparat“ gelegt.

When I Kissed the Teacher / Dancing Queen / My Love, My Life / Dum Dum Diddle / Knowing me, knowing you / Money, Money, Money / That’s Me / Why Did It Have to Be Me / Tiger / Arrival
Herrlich 🙂