05.11.2019 – 06.11.2019 Casa & Camping Encantada / Purmamarca / 1N
Im Schatten unseres Hausvulkans Licancabur schrauben wir uns auf eine Hochebene von bald 4.300 Höhenmetern. Dabei quält sich der Suzuki Grand Nomade im 2. Gang und gerade mal mit 20 Kilometern pro Stunde die steilen Kurven hinauf. Doch wir sind immer noch etwas schneller als die donnernden Camiones. Wir halten uns auf der Ruta 27 Richtung Westen und passieren in nur 8 Kilometer Entfernung die bolivianische Grenze.


Gegen Mittag erreichen wir den Paso de Jama und damit den Grenzübergang zu Argentinien. Wir haben Glück, denn die Formalitäten dauern gerade nur eine gute Viertelstunde. Und das geht so:
1. Eine argentinische Beamtin übegibt uns einen Laufzettel
2. Schalter 1 Chile: Überprüfung der Personaldaten und stempeln
3. Schalter 2 Chile: Überprüfung der Fahrzeugpapiere und stempeln
4. Schalter 1 ARG: Überprüfung der Personaldaten und stempeln
5. Schalter 2 ARG: Überprüfung der Fahrzeugpapiere und stempeln
6. Ein arentinischer Beamter will den Fahrzeuginhalt überprüfen. Beim Öffnen der Hecktür schlägt er die Hände über dem Kopf zusammen. „Madre mia!“ Keine Chance auf Kontrolle. Er lässt uns passieren.
7. Abgabe des zugestempelten Laufzettels bei einem weiteren Beamten.
Und schon sind wir drin.

Und es sieht genauso gewaltig aus, wie auf der chilenischen Seite.



Der Ron 95 Verbrauch (kein kubanischer Rum, sondern Super Benzin) des Wagens ist enorm. Immer die weitere Fahrtstrecke im Blick, sind wir um jede Tankstelle verlegen. Und dann ist die eigentlich angedachte Station in Susques geschlossen. Wir fragen herum und erhalten die notwendige Info, was wir machen können. „Da lang.“ Und tatsächlich. In der Mitte von Nix finden wir, was wir benötigen.

Nach knapp 9 Stunden Autofahrt mit spektakulären Straßenführungen, Kurven und Ausblicken, erreichen wir den Ort Purmamarca.




06.11.2019 – 07.11.2019 Humahuaca / Campsite El Rincon / 1N
Unsere Weiterfahrt führt an der alten Poststation „Posta de Hornillos“ vorbei, die inzwischen ein Museum ist. Wir können uns richtig vorstellen, wie wild und rauh sich das Leben hier seinerzeit abgespielt hat. Bei dem Dorf Maimara bestaunen wir den großartigen Hügel „Paleta del Pintor“, die Palette des Malers.

Bald darauf erreichen wir „El Rincon“. Unser Stellplatz für eine weitere Nacht. Unsere Zeltnachbarn sind Marcela und Cristian, die mit ihrem Motorrad unterwegs sind. Sie kommen aus Rosario und durchqueren ihr Land von Süden nach Norden. Beide tragen mit Stolz ihre „Kutten“. Wir haben echt Spaß zusammen, auch weil wir uns nur kurz über Fußball unterhalten. Cristian erzählt, dass die beiden Buchstabenkombinationen „b-r-e-h-m-e“ und „g-ö-t-z-e“ aus dem argentinischen Vokabular gestrichen sind…


07.11.2019 – 10.11.2019 Salta / Residencial El Hogar / 3N
Wir machen uns auf den Weg nach Salta. Als wir gegen Mittag auf einem ländlichen Teilstück der RN 9 unterwegs sind, sagt Martina: „Da qualmt ein Grill auf dem Feld. Da gibt`s bestimmt was zu essen für uns.“ Wir halten an und betreten den Acker. Wir werden freudig begrüßt und sogar fotografiert. Nicht, weil wir heute so umwerfend aussehen, sondern weil wir wohl die bisher einzigen Extranjeros sind, die die Feria der Bauern des Pueblos „El Carmen“ jemals besucht haben. Kurze Zeit später verspeisen wir je ein fein gegrilltes Kalbsfilet, welches auf Salat und zwischen zwei Baguettehälften serviert wird. Dunkle und schwere Wolken begleiten uns bei der weiteren Anreise in der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Über 520.000 Menschen leben hier. Wir nehmen ein Zimmer in einer kleinen Pension, da campen in der Fußgängerzone hier nicht so gerne gesehen wird… Es ist mit fast 30 Grad schwül-heiß. Die Luft steht und dampft. Die entsprechende Abkühlung ist nicht weit.




Es finden sich genügend Geschäfte, Lokale und besonders kulturelle und kirchliche Stätten in unmittelbarer Nähe der Pension. Hervorzuheben ist die Kathedrale, das Konvent und die Iglesia San Francisco.



Damit wir bei Kräften bleiben, futtern wir uns nach Belieben durch. Manchmal darf es auch etwas deftiger sein…


Übrigens, Martina kommt gerade frisch und fröhlich vom Frisör ihres Vertrauens 🙂