07.02.2020 – 08.02.2020 Camping Niriguao / El Calafate / 1N
08.02.2020 – 10.02.2020 Camping La Roca / 2N
10.02.2020 – 11.02.2020 Camping Niriguao / El Calafate / 1N

Von El Chaltén fahren wir die RN 23 oberhalb des Lago Viedma zurück bis zum Abzweig auf die Ruta 40, die uns ostwärts entlang des Sees führt. Etwas später passieren wir den Lago Argentino bis wir den Ort El Calafate erreichen. Wir finden einen ruhigen Platz auf der Campsite eines schrulligen, doch liebenswerten Campingbetreibers.

Ein Prachtexemplar eines Falco Plancus direkt vor unserer Haustür.

Auf unserer Anfahrt zum Gletscher Perito Moreno halten wir am sehenswerten Museum „Glaciarium“ an. Hier wird anschaulich und interessant „mit allen Sinnen“ erklärt, wie die Gletscher entstanden, für was sie dringend notwendig sind und wie es um deren und damit unser Aller Zukunft steht.

Für alle Fälle…

Wir erreichen den Gletscher oberhalb des Lago Argentino.
U N G L A U B L I C H ! Wir sind restlos begeistert, fast demütig.
Doch auch diese Tatsache ist unglaublich: Wir stehen hier mit kurzer Hose und einem T-Shirt bekleidet bei 21 Grad einem der bedeutensten und wichtigsten Gletscher der Erde gegenüber. Das ist mehr als beängstigend! Mehrmals sehen wir, wie der Gletscher „kalbt“ und riesige Eisbrocken mit Getöse in den Lago krachen. Etwas später erfahren wir, dass in der Antarktis ein neuer Temperaturrekord von 18,3 Grad Celsius gemessen wurde…

Anschließend steuern wir Camping La Roca an. Und nur nach 40 Kilometer Entfernung wechselt die Eiswelt in eine Steppenlandschaft.

Nach 30 Kilometer Holter-Polter-Strecke stoppt uns kurz vor Eintreffen bei Lago Roca ein entgegen kommender Camper, der dort ebenfalls einen Stellplatz gesucht hatte. „Camping completo!“ Wir versuchen es trotzdem. Als wir die Rezeption aufsuchen, sehe ich bereits die Herausforderung: ein blond-grauer Drache mit strengem und sehr mürrischem Blick. Nun gut, dann will ich mal meinem Namenspatron, der schließlich einen Drachen erlegt hatte, alle Ehre machen. Freudig strahlend gehe ich auf die Señora zu. „Hola, da sind wir endlich. Schön, dass es geklappt hat.“ „Hola, habt ihr denn reserviert?“ „Fast, aber wir sind auf Empfehlung hier.“ „Aber wir sind ausgebucht.“ „Wir brauchen keinen Strom und keinen Wasseranschluss. Nur Seeblick.“ „Und wir können wie die Mainzelmännchen die Luft aus dem Camper lassen und uns ganz klein machen.“ Ob sie jemals von den lustigen Kerlchen gehört hat, wissen wir nicht. Jedenfalls wird gemeinsam gelacht und die ersten Hebel in Bewegung gesetzt. Nach ´ner halben Stunde Walkie-Talkie Kommunikation mit den Kollegen haben wir unseren Platz. „Muchas Gracias chica.“ 🙂

„Ich muss erst mal in`s Wasser.“

Jetzt was Leckeres und vor allem noch mal Lagerfeuer bis Mitternacht.

Wir genießen den bisher in allen Belangen besten Campingplatz unserer bisherigen Reise. Uns fällt der Abschied vom argentinischen Patagonien schwer. Passenderweise spielt der Eierpott „Don´t cry for me Argentina“. Am Nachmittag erreichen wir wieder El Calafate, wo wir zur Stärkung jeweils ein 450 Gramm T-Bone-Steak mit pikanten Papas sowie einen passenden Malbec bestellen. Das gibt genügend Energie für die morgige Weiterfahrt nach Chile.

Es ist erstaunlich wie viele junge Paare im Alter zwischen Mitte 20 und Mitte 30 wir hier in Patagonien treffen, die für mindestens ein halbes Jahr und bis zu zwei Jahren eine Reise-Auszeit genommen haben. Vor allem Holländer, Belgier, Schweizer, Österreicher und Israelis sind es, die ihren Job gekündigt haben, da sie auf Nichts warten wollen! Nur Deutsche waren nicht dabei…