Juni 2021

Es wird Zeit. Endlich mal wieder für ein paar Tage raus an die frische Luft und hinein in die Natur. Da kommen unsere holländischen Nachbarn gerade recht. Und was sollen wir sagen? Kaum haben wir die Grenze bei Isselburg passiert, werden wir auch schon freundlich begrüßt. Das hat Stil.

Langsames Reisen lautet unser Motto. So vermeiden wir die Autobahnen und befahren ausschließlich die kleinen Landstraßen. So schön haben wir Holland noch nicht gesehen. Prächtige reetgedeckte Landhäuser in noch prächtigeren Gärten sowie die vielen kleine Ortschaften, die sich wie in einem Prospekt herausgeputzt präsentieren. Nach knapp 255 Kilometern und 6 Stunden Fahrtzeit erreichen wir unsere erste Natur-Campsite in der Nähe von Dwingeloo. Kein Strom, kein Licht. Nur Natur.

Mit etwas Übung ist das Dachzelt schnell aufgebaut.

Rund um unseren Campingplatz führen Wanderwege durch die Heide- und Moorlandschaft. Wasservögel, Störche und Schafe prägen die Tierwelt im Naturschutzgebiet. Und Mücken! Und Mücken! Und Mücken!

Campen macht Appetit. Die „Cosina de Hartmann“ serviert sowohl in Olivenöl mit Knoblauch angebratenen grünen Spargel an Polentaschnitten in Begleitung eines Torrontes aus Argentina oder auch sehr gerne ein deftiges Frühstück mit anschließenden Simmelier-Momenten.

Nach zwei Nächten geht unsere Reise weiter. Nur knappe 90 Kilometer liegen vor uns, bis wir unsere neue Campsite in der Nähe des Ortes Zoutkamp im Nationalpark Lauwersmeer südlich der Westfriesischen Insel Schiermonnikoog erreichen.

Es ist perfektes Wetter. Tagsüber nicht zu heiß. Abends so, dass wir ein wohliges Lagerfeuer machen, nachdem wir uns auf dem Grill ein leckeres Resteessen zubereitet hatten.

Nach einem heißen Kaffee setzen wir uns auf´s Fitz und erkunden die nähere Umgebung bis zum Deich, wobei uns die Frage beschäftigt: „Wat is Watt?“

Fitze fatze, fitze fatze, … um das gesamte Lauwersmeer. Knapp 70 Kilometer. Ist ja gut, ist ja gut, wir geben es zu: dieses Mal mit E-Unterstützung…

Nach der Tour freuen wir uns auf das Abendessen. Vor allem, wenn’s am Hochzeitstag ist. Also gehen wir ins beste Restaurant in Zoutkamp: „De Oude Sluis“ (Die alte Schleuse).

Im restlos ausgebuchten Lokal nehmen wir im sonnigen Wintergarten Platz, und genießen nur noch: zuerst ein Glas Prosecco mit aufgesetzten Beeren, dann den berühmten Gruß aus der Küche, ein „Cous Cous-Taartje“, es folgen als Vorspeisen „Chef’s Garnalen-Cocktail“ und „Zwezerik met knolselderij, Amsterdamse ui en zwarte knoflook“ (Kalbsbries), zum Zwischengang wird „Sorbetijs van spinazie met komkommermousse“ (Spinateis mit Gurkenschaum) gereicht und schließlich als Hauptgericht „Sliptong klassiek met roomboter, citroen en peterselie“ (Seezunge) serviert. Wir wählen einen Sauvignon Blanc aus der Gascogne als Begleiter zu den Gerichten. Ein kulinarisches Gedicht!

Und dann auch noch dieser fantastische Abendhimmel!

Stadt-Land-Fluss-Training am Folgetag. Holland-Idylle pur.

Überraschungs-Besuch aus Carolinensiel am Elften. Grund zum feiern und grillen.

Holland. Tot ziens!

Post Scriptum: In der Nähe des Ortes Roodehaan wurde ein Artgenosse von Hartmann gesichtet! Nicht ganz scharf, aber echt 🙂

Juli 2021

So schnell geht das, mit dem „Wiedersehen“. Für ein verlängertes Wochenende fahren wir in die Nähe von Afferden, Drenthe. Ziel ist „De Cokse Heide“. Könnte man es schöner beschreiben, als im Holländischen? „Een rustig natuurkampeerterrein midden in Nationaal Park de Maasduinen. Bramenstruiken en varens maken van het bos een ondoordringbaar woud, maar dan ineens ontdek je een grote open plek. Dat is De Cokse Heide.“ Kaum sind wir da, treffen wir erneut auf einen Kumpel von Hartmann…

Hup, Holland, Hup. Immer wieder neu, immer wieder sehr gerne. Also: Tot ziens!