21.01.2020 – 22.01.2020 Las Torres del Simpson / 1N

Adelante. Weiter geht`s! Die Verbindungsstraße von „Las Toninas“ zur Carretera Austral führt mitten durch den Parque Nacional und hält, was uns andere Nomaden bereits berichtet hatten. Wir holpern und wackeln uns durch die unzähligen Schlaglöcher und schlucken Staub bei geschlossenen Fenstern. Für die 40 Kilometer benötigen wir knapp zwei Stunden.

Wir entscheiden uns für „Al Sur“ und erreichen den Ort Villa Mañihuales und eine weitere Stunde später unsere Campsite, die unmittelbar am Fluss Simpson inmitten von viel „grün“ liegt. Am liebsten würden wir bei den aktuellen 27 Grad eine Abkühlung im Fluss suchen, doch wir sind zu „schissig“…

Über die CH 240 kommen wir zum Ort Coyhaique, um im Mercado „Unimac“ notwendige Einkäufe zu tätigen. Da wir unmittelbar vor einer Sattlerei parken, gehen wir in die Werkstatt, um mit dem Meister etwas zu plaudern. Er ist echt davon angetan, dass wir uns für sein Handwerk interessieren.

Lilafarbene Lupinen säumen das Bett des Rio Blanco entlang der Ruta.

22.01.2020 – 23.01.2020 Camping Okau / Villa Cerro Castillo / 1N

Wir erreichen die Gebirgszüge des Cerro Castillo. Fantastico! Was für eine Landschaft. Nachdem wir die Bobbahn runter gesaust sind, finden wir uns directamente bei Camping Okau wieder. Da es inzwischen so heftig windet, sind wir froh den Wintergarten nutzen zu können, um von hier aus ohne wegzufliegen, die Umgebung zu sichten.

23.01.2020 – 27.01.2020 Bellavista / Puerto Rio Tranquilo / 4N

Die Landschaft ist erneut sehr abwechslungsreich. Grün, Türkis und Grau sind die vorherrschenden Farben. Und als besonderer Service wird vom örtlichen Straßenverkehrsamt die Ripio-Piste gewässert, damit es schön glitschig wird, dafür aber nicht mehr staubt.

Wir erreichen den größten See Chiles, den Lago General Carrera. Die zweite Hälfte des Sees befindet sich als Lago Buenos Aires auf argentinischer Seite. Gemeinsam ist das Gewässer das zweitgrößte Südamerikas.

Die „gute Nachricht“ vor den Duschen…

Vorbereitung zur Bootsfahrt zu den Marmorhöhlen. Meine Güte, so eine stürmische und wacklige Angelegenheit während der ersten halben Stunde haben wir schon lange nicht mehr erlebt. Puuh! An den beeindruckenden Höhlen ist das Wasser glücklicherweise glatt wie ein Spiegel. Zurück lassen wir uns „beamen“…

Über die kleine Holperpiste X-728 fahren wir oberhalb des Ortes an einem Bauernhof vorbei, wo ein frisch geschlachtetes Zicklein abhängt. Wir passieren einen typischen patagonische Friedhof und erreichen das Valle Exploradores. Hier wandern wir hinauf zum Mirador, von wo wir einen traumhaften und seltenen freien Blick auf das Gletschermassiv „Grosse“ und den 4.058 Meter hohen Monte San Valentin haben.

Sonntagsausflug. Und was für einer! Bereits um 7 Uhr morgens fahren wir und eine handvoll weiterer Gäste mit dem Kleinbus zwei Stunden Ripiopiste, um den 91 Kilometer entfernten Bootsanleger Bahía Exploradores zu erreichen. Dann geht`s aufs Boot, um weitere zwei Stunden durch den Golfio Elefantes zu fahren, bis wir die Lagune San Rafael erreichen. Wir sind begeistert. Zuerst von den umhertreibenden blau leuchtenden Eisschollen, einem sonnenbadenden Seeleoparden und dann natürlich vom Gletscher San Rafael selbst.

Immer in erster Reihe…

Das ist Kult. Whiskey mit jahrtausendem alten Gletschereis. Nur geschüttelt…

27.01.2020 – 28.01.2020 Lo del Ale / Chile Chico / 1N

Der heutige Weg führt zuerst südlich entlang des Westufers des Lago Carreteras bis zum Ort El Zorzal. Von dort nehmen wir die CH 265, die in teils abenteuerlichen Kurven entlang des Steilufers des langgestreckten Sees vorbeiführt. Der Straßenbelag wechselt im Minutentakt: Sand, Kies, Steine, Lehm, Wellblech, Schotter und stets Schlaglöcher sowie Steinbrocken auf der Fahrbahn. Steil herauf und steil herab. Immer vorsichtig, da meist in den engen Kurven Geröll im Spiel ist. Dazu bläst ein heftiger Wind… Für die 165 Kilometer benötigen wir satte 5 Stunden! Vermutlich ist der Bauer, der mit seinen Pferden unterwegs ist, genauso „schnell“ wie wir.

Dann kommen wir ganz schön geschafft an unserem Campingplatz an.

Heute ist „großes Resteessen“ von frischem Gemüse, Käse und Salami angesagt. Denn morgen fahren wir über die Grenze nach Argentinien. Wer weiß, wie gut gelaunt der Zoll hier ist…

Alles Netz, oder was?!
Endlich mal wieder ein schnelles Internet zum Upload von Fotos. So heftig der Wind hier in Patagonien bläst, so schwach sind die hiesigen „galaktischen Verbindungen“. So auch auf dem aktuellen Campingplatz. Spontan fragen wir in der Hosteria Miramar nach, ob wir deren Wifi nutzen dürfen. „Si, claro.“ Und schon sind wir drin und verbringen gute 4 Stunden mit Blick auf den Lappi und den Atlantik. Für uns Extranjeros wird extra alte Rockmusik gespielt: Led Zeppelin, Pink Floyd, Deep Purple und speziell für uns die Scorpions! Und wie sich das für dieses Musikgenre gehört: OHRENBETÄUBEND LAUT!