Nach unserer fünfwöchigen Cabaña-Tour in Mittelchile und im „Kleinen Süden“ tauschen wir nach 3.885 gefahrenen Kilometern mit dem Suzuki Gran Vitara das Fahrzeug. Jetzt beginnt die Camperzeit mit einem VW Amarok. Wir sind gespannt.
13.01.2020 – 14.01.2020 Eco Patagonia El Cobre / Hornopirén / 1N
Von Puerto Varas fahren wir zum Hafenort Hornopirén. Das ist schon ein für uns ungewohntes Gefühl mit einer Wohnkabine „im Gepäck“ unterwegs zu sein. Erst einmal an die nicht vorhandene Rundumsicht gewöhnen. Das ein oder andere „Korrekturhupen“ der anderen Verkehrsteilnehmer hält uns auf dem rechten Weg… Die Strecke der Ruta 7, besser bekannt als Carretera Austral und mit vielen Mythen umschrieben, beinhaltet bereits zu Anfang eine kurze Fährfahrt zwischen La Arena und Puelche. Ein Vorgefühl für den morgigen Tag. Das Eco-Camp liegt versteckt am Rande des Ortes und ist schon ziemlich „rustico“. Wir stehen direkt am Wasser in absoluter Ruhe. Nachts kommt Regen und Wind auf. Ein erster Test für die Fensterdichtungen, die dem nur bedingt standhalten. Schon kommt das Panzertape zum Einsatz…


Wir frühstücken am Fähranleger: Queso und Avocado und dazu den klassischen Nescafé, der ausschließlich in Cafés und Restaurants serviert wird. Auch in den Supermercados ist es immer wieder eine Herausforderung für uns, „richtigen“ Kaffee zu finden. Gibt es welchen, ist dann noch darauf zu achten, dass er nicht mit Zucker versetzt ist.

Mit der Somarco-Ferry geht`s durch den Fiordo Comau vier Stunden bis zum 3-Häuser Ort Leptepu. Dann alle Wagen ausbooten. Eine zirka 10 Kilometer lange Schotterpiste über die Halbinsel Huequi liegt vor uns. Dann ist eine zweite Fähre zur Rampe Fiordo Largo über den Reñihue-Fjord nach Caleta Gonzalo für eine halbe Stunde Überfahrt zu nehmen.





Es liegen 40 Kilometer schmierige und glitschige Schotterpiste auf der Carretera vor uns. Die Schlaglöcher sind mit Regenwasser gefüllt, so dass der Wagen schnell einen „used-look“ erhält. Dann beginnt es auch noch zu hageln…


14.01.2020 – 17.01.2020 Camping El Volcan / Parque Pumalín / 3N
Wir erreichen unseren ersten Stellplatz im Parque Pumalín auf dem Campingplatz „El Volcan“. Der Name ist Programm, denn wir befinden uns direkt unterhalb des Chaitén. Dieser ist nach 9.000 (!) Jahren in 2008 erstmals wieder ausgebrochen und hat buchstäblich die gesamte Region und den gleichnamigen Ort in Schutt und Asche gelegt. Seitdem raucht es aus den beiden Domen.







17.01.2020 – 18.01.2020 Camping El Amarillo / Parque Pumalín / 1N
Von der Strecke sehen wir den 2.300 Meter hohen Vulkan Corcovado. Bald darauf erreichen wir den neu aufgebauten Ort Chaitén und dann den Mercado Puma Verde, wo wir jeweils für die nächsten Tage neue Vorräte einkaufen.



Wir unternehmen eine kleine Wanderung durch den valdivianischen kalten Regenwald. Unzählige kleine Brücken sind zu überqueren und genau so viele kleine Wasserfälle zu sehen. Farne und die sonnenschirmgroßen Nalcablätter säumen den Weg. Wir sehen sogar den eher seltenen Magellan-Specht, der sich an einem Baumstamm zu schaffen macht. Nur den Namensgeber des Weges sehen wir auch bei genauem Hinsehen nicht: den kleinen „Darwin-Frosch“.










18.01.2020 – 19.01.2020 Yelcho en la Patagonia / Lago Yelcho / 1N
Über die Carretera Austral erreichen wir nach knapp 40 Kilometern bereits unseren nächsten Stellplatz direkt am See gelegen. Wir bekommen es nicht hin, den Wagen einigermaßen waagerecht zu stellen. Und so müssen wir uns entscheiden: rote Birne oder rote Socken…


19.01.2020 – 21.01.2020 Camping Las Toninas / Puyuhuapi / 2N
Bis zur unserer nächsten Zwischenstation sind es gute 150 Kilometer. Erneut fahren wir durch grandiose Landschaften, die uns immer wieder staunen lassen. Im Ort Puyuhuapi ist gerade Volksfest. Alle Bewohner treffen sich am Wasser zum Asado. Kaum sind wir da, werden wir auch schon angesprochen, doch am Fest teilzunehmen. Würden wir gerne, doch uns ist heute nach Fisch. Und so kehren wir stattdessen im Lokal „El Muelle“ ein und bestellen Congrio con Curry y Arroz. Wenig später erreichen wir unseren Stellplatz direkt am Fjord. Für uns spontan einer unserer Lieblingsplätze.




Während wir so am Wasser sitzen trauen wir unseren Augen nicht. Zuerst kommen ein paar Robben vorbei geschwommen, dann sehen wir „fliegende Fische“ und schließlich Delfine! Da die Burschen immer „irgenwo“ neu kurz auftauschen, leider keine Chance auf ein Foto.


Bis nach Mitternacht sitzen wir am Lagerfeuer. Romantik pur.

Nur wenige Minuten entfernt, ist der Ausgangspunkt für die Wanderung zum Ventisquero Colgante, dem „hängenden Gletscher“, im Parque Nacional Queulat. Bereits nach ein paar Metern führt der Weg über eine Hängebrücke, die den Rio Ventisquero überspannt. Danach geht es über Stock und Stein zwei Stunden recht steil hinauf zum Mirador. Doch die Anstrengung lohnt sich!






Zurück von der Wanderung ist erst einmal „Büchsen werfen“ angesagt.

Wir lassen den Tag gemütlich ausklingen. Mit Ceviche vom Lachs und scharfen Peperoni. Dazu den „geliebten“ Torrontel. Ach, …

