Wir verlassen Buenos Aires mit der Fähre. Bereits im Gebäude der Fährgesellschaft wird Werbung für Uruguays Hauptstadt Montevideo gemacht. Sicherlich auch für uns eine interessante Stadt. Doch wir möchten an die Atlantikküste, um diese von südlicher in nördliche Richtung zu bereisen. Mit der Fähre überqueren wir den Rio de la Plata und landen auf der anderen Seite in Colonia de Sacramento. Wir sind in Uruguay.

03.03.2020 – 05.03.2030 Posada Viajero / Colonia de Sacramento / 2N

Uns erwartet ein malerischer Ort mit kleinen Gassen, meist bunten Häusern, holprigen Straßen in denen noch hunderte von Oldtimern unterwegs sind, die sofort an das Leben in Havanna auf Cuba erinnern. Wir mögen diesen Ort. Auch das Restaurant „Drugstore“, welches zu unserem Stammlokal wird.

05.03.2020 – 06.03.2020 Hotel Mar & Arte / Piriápolis / 1N

In Colonia mieten wir einen Suzuki Gran Vitara, um uns das Land etwas genauer ansehen zu können. Wir befahren die Ruta 1, die auf den ersten 12 Kilometer als Palmenallee gestaltet ist. Wunderschön anzusehen, doch leider nicht zu fotografieren. Wir biegen auf die Ruta 11 ab, die uns oberhalb von Montevideo in Richtung Osten führt. Entlang der Strecke sehen wir drei silberne Wagen in einer kleinen Ausbuchtung stehen. Was mag das sein? Wir halten an und „El Tío“ winkt uns bereits zu. Wir lassen uns die versprochenen „weltbesten Hamburguesos“ schmecken. Wer zur Toilette möchte bekommt den Schlüssel nur, wenn vorher ein kleiner Tango auf`s Parkett gelegt wurde…

Wir erreichen die Küste von Piriápolis und genießen später die Abendstimmung des mondänen Seebads der „Belle Epoque“.

An der Ausfahrtstraße des Ortes halten wir an der Ruine einer Kirche, die inzwischen als Lagerplatz für Feuerholz dient und in deren Schatten alte Fahrzeuge abgestellt wurden. Die „Iglesia Maldita de Piria“ (Pirias verdammte Kirche) wurde von der katholischen Kirche nie anerkannt, da sie im Stil der Freimaurer nach Osten hin ausgerichtet ist und alchimistische Symbolismen enthalten soll.

Ebenfalls an der R 237 liegt das Castillo de Piria, ein ehemaliges Herrenhaus, das heute die Stadtgeschichte erzählt sowie einige Fotos der ersten Fußballweltmeisterschaft aus dem Jahre 1930 zeigt. Übrigens ist Uruguay der erste Weltmeister überhaupt (4:2 Sieg in Montevideo gegen Argentinien).

06.03.2020 – 11.03.2020 Cabaña La Serena / La Paloma / 5N

Wir passieren die Sierra de la Ballena mit unzähligen Weinfeldern. Die Bodegas produzieren Spitzenweine, wobei besonders der rote Tannat zu erwähnen ist, doch ebenso der weiße Klassiker Sauvignon Blanc.

Wir erreichen unser reetgedecktes Haus in La Paloma. Die Lage ist Spitze, da wir gerade mal 100 Meter von den Dünen und dem unendlich langen Sandstrand entfernt sind. Um uns auf den „Slow-Motion-Strand-Modus“ der Einheimischen einzulassen, benötigen wir noch nicht mal die Kanne und den Becher mit bitterem Matetee unter dem Arm.

Wie schön dieser Ort ist.

Immer hinein in die Wellen, nachdem wir unser neues Strandensemble eingesessen haben.

Wir möchten das Dünendorf Cabo Polonia besuchen. Dafür fahren wir in den gleichnamigen Nationalpark zu einer Transitstelle. Hier parken wir unseren Vitara und steigen um auf einen 4×4 Allrad Camion, der uns zuerst durch den Tiefsand schaukelt und dann die restlichen Kilometer über den Strand zum Ort fährt.

Bevor wir uns das Hippiedorf etwas näher ansehen, gehen wir zum Leuchtturm. Unterhalb dessen haben sich Seelöwen und Seerobben niedergelassen, die wir gerne etwas beobachten möchten.

Das macht natürlich hungrig. Wir bestellen Buñuelos de Algas. Das sind pikante Algen im Schmalzteigmantel. Auch die mit Knoblauch servierten Rabas (Tintenfischringe) schmecken hervorragend.

Auch wenn „Corona“ in aller Munde ist, trinken wir lieber das heimische Patricia Bier…

Hauptsache cool, bunt und sandig.

Nochmal am Strand von La Serena. Das Wetter ist bestens und wir unternehmen einen ausgedehnten Strandspaziergang.

UNSER Wolkenherz!

11.03.2020 – 14.03.2020 Quatro Elementos / Punta del Diablo / 3N

Über die kleinen Orte La Pedrera, Barra de Valizas und Aguas Dulces führt der Weg über die Ruta 9 bei schwülen 29 Grad zum Ort Punta del Diablo. Hier wohnen wir in einem ansprechen Apartamento auf zwei Etagen mit Blick auf das Meer. Die Straßen im Ort sind alle sandig. Ist es trocken, gibt es ausreichend Staubwolken, regnet es, ist das Auto schnell neu „lackiert“…

Direkt in unserer Nähe ist der Nationalpark Santa Teresa. Wir sind einen ganzen Tag in diesem Areal. So groß und vielseitig ist das, was wir uns an Flora und Fauna ansehen können.

Wir parken das Auto sicherheitshalber etwas vorher.

Eine blühende Bananenstaude.

Und dann endlich „Carpinchos“ (Wasserscheine) sowie anderes Getier.

Am Mirador von Santa Teresa.

Bei einer Luftfeuchtigkeit von knapp 90 Prozent fahren wir zur Laguna Negra, um ein paar Wasservögel zu entdecken. Doch wir treffen nur auf Kuhherden…

Am Strand von Punta del Diablo.

Nach unserem Küstenaufenthalt führt unser weiterer Weg ins Landesinnere. Mal sehen, was das „Gaucholeben“ so ausmacht…